Die Gitarre wird häufig als vergleichsweise modernes Instrument beschrieben, das im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Dabei bezieht sich die Geschichte allerdings auf die uns bekannte Form der Gitarre. Tatsächlich führt ihre Entwicklung viele Jahrhunderte zurück. Die Ursprünge scheinen nicht eindeutig geklärt. Wir möchten daher einen Blick in die Vergangenheit werfen und uns die Entwicklung der Gitarre und ihrer Vorgänger etwas genauer ansehen.
Wo die Gitarre eigentlich herkommt und wann sie erfunden wurde, ist nämlich gar nicht so einfach zu beantworten. Bereits bevor sie ihre heutige Form angenommen hat, hat es viele unterschiedliche, simplere Vorreiter des Saiteninstrumentes gegeben. Man geht davon aus, dass es bereits vor Christi erste Urformen gegeben hat, bevor es zur finalen Version im 19. Jahrhundert kam.
Anhand von Wandbemalungen wird heute davon ausgegangen, dass Menschen bereits zum Zeitalter der Altsteinzeit mehr als 10.000 Jahre vor Christi erste Saiteninstrumente gespielt haben. Eine sehr einfache Form noch ohne Resonanzkörper, bei der die Saiten beispielsweise über einen Jagdbogen gespannt wurden.
Der Bau dieses Instruments hat nicht mehr viel mit unserer heutigen Gitarre gemein. Allerdings sehen Historiker einen nahezu nahtlosen Übergang in der Entwicklung zu den später weit verbreiteten Lauten.
Um etwa 2.000 v. Chr. sind in unterschiedlichen Kulturen im Nahen Osten erste Instrumente dokumentiert, die aus einem Resonanzkörper, Saiten und einem Hals bestehen. Gebaut wurden sie unter anderem aus Holz und Tierhaut. So auch die Kithara in Griechenland aus dem 8. Jahrhundert. Nicht nur das Wort erinnert an unsere Gitarre. Selbstredend hat sich der Bau der Instrumente über die Jahrhunderte weiter entwickelt.
Man geht davon aus, dass sich die Laute im Laufe der Zeit aus dem arabischen Raum über Nordafrika bis nach Spanien verbreitet und entwickelt hat. Hier entstand im 16. Jahrhundert die Vihuela, die mit fünf bis sieben Seiten Darmsaiten bespielt wurde und damit unser heutigen Gitarre schon recht nahe kommt.
Mit weiteren Entwicklungen über die Guitarra, Barockgitarre oder die Mandora wurde das Klangbild über die Resonanzkörper verfeinert und auch die Schwingungen der Töne ausgeweitet. Mit steigender Beliebtheit der Akkorde und Melodien, wurde schließlich im 19. Jahrhundert in Spanien von Antonio de Torres die erste moderne Gitarre gebaut.
Er konstruierte einen größeren Korpus mit dünnerem Holz und einem Fächersystem. Zusätzlich hat er die Schraubmechanik und das Schallloch entwickelt, die den Klang deutlich optimiert haben. Bis heute wird diese Bauweise für Klassik- und Konzertgitarren beibehalten.
Mit neuen Musikrichtungen abseits von Klassik und Kirchenmusik veränderte sich auch der Anspruch an das Instrument. Neue Musik brachte neue Modelle der Gitarre mit sich. Blues und Country führten zur Entwicklung der kraftvollen Westerngitarre.
Das 20. Jahrhundert schließlich prägte eine neue musikalische Ära. Jazz, Rock’n’Roll und Beat verlangten Innovationen. Mit immer mehr Musikbands musste auch der Klang lauter werden. Die Idee von elektromagnetischen Tonabnehmern wurde ins Leben gerufen. Nach der Jazzgitarre 1936 wurden die E-Gitarren in den 40er Jahren immer mehr zum Thema und etablierten sich schließlich in den 50er Jahren durch die Firma Fender.
Seitdem wurden unzählige neue Modelle auf den Markt gebracht, die uns musikalisch geprägt haben. Die Gitarre ist ein zentraler Bestandteil nahezu aller Musikrichtungen. Ihr haben wir zu verdanken, dass Musik uns in unserem Alltag inspiriert. Ob während der Arbeit, beim Sport oder unseren liebsten Hobbies, wie beispielsweise Online Trading. Wie sagt man so schön? Music is all around...